Im Jahr 2019 wurden auf dem Gebiet der Stadt Thun rund 205’000 Tonnen CO2-Äquivalente emittiert. Diese setzten sich zusammen aus:
Im Aktionsplan der Klimastrategie Thun ist die Massnahme «M 12 Monitoring und Controlling der Treibhausgasemissionen und Massnahmenumsetzung» zu finden. In der Stadt Thun wird ein Monitoring erarbeitet, in dem alle relevanten Indikatoren zu Thuner Treibhausgasemissionen dargestellt werden.
Die erste Bilanz für das Jahr 2022 wird voraussichtlich per Ende 2024 verfügbar sein. Vorgängig können Thuner Emissionen auf der Energiedatenplattform des Kantons Bern eingesehen werden.
Thunerinnen und Thuner können beim Wohnen und bei der Mobilität den grössten Beitrag zur Reduktion von Treibhausgasemissionen auf Thuner Boden leisten.
Um das Ziel Netto-Null beim Wohnen erreichen zu können, muss sowohl die Effizienz der Gebäude gesteigert wie auch die Energieversorgung mit erneuerbaren Energien gedeckt werden.
Im Bereich Mobilität braucht es, neben einer Verkürzung von Verkehrswegen durch eine klimafreundliche Stadtplanung, eine Verlagerung hin zu möglichst umweltfreundlichen Verkehrsmitteln und Antriebssystemen. Im Personenverkehr steht die Verlagerung des motorisierten Individualverkehres auf ÖV, Fuss- und Veloverkehr im Fokus. Der verbleibende motorisierte Verkehr, der sich nicht verlagern lässt, muss verbessert werden, um die Emissionen zu reduzieren. Z.B. mit kleineren, leichteren, saubereren und leiseren Fahrzeugen. Durch eine höhere Belegung, z.B. mit Car Pooling oder Car Sharing, kann die Anzahl Fahrzeuge reduziert werden.
Kurz gesagt: Die Stadt Thun will bis 2050 klimaneutral sein.
Bei Netto-Null geht es um das Gleichgewicht zwischen den produzierten Treibhausgasen und der Menge, die wieder aus der Atmosphäre entfernt wird.
Die Stadt Thun will bis im Jahr 2050 nicht mehr Treibhausgase ausstossen, als natürliche und technische Senken aufnehmen können.
Ein Beispiel für eine biologische Senke ist die Umwandlung von Biomasse durch Hitzeeinwirkung unter Sauerstoffausschluss (sogenannte Pyrolyse) zur langfristigen Speicherung von Kohlenstoff in Pflanzenkohle. Damit kann Kohlenstoff langfristig aus der Atmosphäre entfernt werden. Auch das Pflanzen von Bäumen (Aufforstung) hilft, um Kohlenstoff zu speichern und den Gehalt in der Luft zu reduzieren.
Ein Beispiel für eine technische Senke ist das Absaugen von CO2 beim Kamin von Kehrichtverbrennungsanlagen. Damit wird aktiv versucht, Kohlenstoff aus der Atmosphäre zu entfernen.
Der Bericht «Grundlagen für die Klima- und Energiestrategie der Stadt Thun» zeigt, dass es nicht realistisch ist, das Ziel Netto-Null bereits im Jahr 2030 zu erreichen. Denn dafür wären strikte Verbote nötig und es müssten Heizungen, Anlagen und Fahrzeuge frühzeitig ersetzt werden.
Diese Kompetenzen liegen nicht bei der Stadt Thun, sondern beim Kanton.
Das Ziel Netto-Null 2050 ist hingegen erreichbar. Dieses Ziel entspricht der Klimastrategie die Bundes und ist mit den Zielsetzungen des Klimaabkommens von Paris vereinbar.
Das Internet ist eine Informations- und Kommunikationstechnologie (ICT), bei deren Verwendung Treibhausgasemissionen entstehen. Und zwar bei der Herstellung, dem Transport, dem Betrieb und auch bei der Entsorgung von Hardware. Die Verwendung von Laptops und Computern sowie der Betrieb und die Kühlung der Infrastruktur (z.B. der Serveranlagen und Leitungen) verbrauchen viel Strom. Dieser Strom stammt oft aus nicht umweltfreundlichen Quellen wie Kohle, Öl und Gas.
Laut Schätzungen ist die gesamte Informations- und Kommunikationstechnik für 2-4 % der globalen Treibhausgasemissionen verantwortlich und liegt damit im Bereich des weltweiten Flugverkehrs.
Diese global geltende Grundlage ist für die Schweiz nur begrenzt korrekt, da der Strom hierzulande nahezu vollständig klimafreundlich produziert wird. Viele gängige Handlungen im Internet, wie Google-Anfragen, das Streamen von YouTube-Videos oder das Durchführen von Microsoft-Updates laufen über Server, die in der Schweiz stehen. Da die Schweiz diesen sauberen Strom aber auch exportieren und damit Kohlestrom im Ausland ersetzen könnte, macht Energiesparen im Bereich ICT auch hier Sinn.
Es macht Sinn, weniger Online-Dienste zu nutzen, um das Klima zu schützen. Aber es gibt auch Tricks, um den Stromverbrauch zu verringern, ohne den Konsum reduzieren zu müssen. Denn jede Darstellung von Farben, Bildern und Videos verursacht einen höheren Stromverbrauch, sowohl bei den Servern wie auch beim Endgerät.
Hier kannst du ansetzen: Wenn du Musik hörst, verbraucht es weniger Strom, wenn du nur den Ton streamst und keine Bilder oder Videos dazu ansiehst. Viele Websites und Apps haben einen «Dark-Mode». Schaltest du diesen ein, hilft das, weniger Daten zu übertragen. Das senkt den Stromverbrauch. Zum Beispiel Google, YouTube und diese Landingpage hier, bieten diesen Dark-Mode an. Weiterhin gilt es zu bedenken, dass eine Chat-GPT-Anfrage, je nach Berechnung, zehn- bis zwanzigmal mehr Strom als eine einfache Google-Abfrage benötigt.
Beim Internet handelt es sich um eine Informations- und Kommunikationstechnologie (ICT). Wenn die Nutzung dieser Technologien mehr Treibhausgase einspart als sie selbst verursacht, können sie zugunsten des Klimaschutzes eingesetzt werden.
Beispielsweise kann ICT klimafreundliche Entwicklungen, wie die Reduzierung von Reisebewegungen oder die effiziente Steuerung von Heizungen in Gebäuden fördern.
Entscheidungen von Unternehmen und Politik beeinflussen, wie viel CO2 durch die Nutzung von ICT in Zukunft eingespart wird. Eine Studie der Universität Zürich sagt voraus, dass in der Schweiz bis 2030 durch ICT eine Emissionsreduktion von 3.98 Megatonnen CO2/Jahr erwartet wird, obwohl das tatsächliche Potenzial bei 11.32 Megatonnen CO2/Jahr liegt.
Der Pro-Kopf-Konsum von in der Schweiz verkauftem Fleisch betrug im Jahr 2022 50.76 Kilogramm. Das ist rund 3x mehr als von der schweizerischen Lebensmittelpyramide empfohlen. Durch die Fleischproduktion werden grosse Mengen an Treibhausgasen freigesetzt. Besonders problematisch ist der hohe Futterbedarf in der Viehzucht: Für eine Kilokalorie an Rindfleisch werden beispielsweise sieben Kilokalorien aus pflanzlichen Futtermitteln benötigt. Somit geht ein hoher Teil der Nahrungsenergie verloren.
Um diese Probleme zu entschärfen, ist ein massvoller und regionaler Fleischkonsum angesagt.
Wie in der Roadmap zur Klimastrategie Thun aufgezeigt, macht die Kehrichtverbrennung rund ein Drittel der in Thun anfallenden Treibhausgasemissionen aus. Dazu kommen graue Emissionen, die für die Produktion und den Transport von Gütern anfallen. So führt der Konsum von in die Schweiz importierten Gütern zu erheblichen Emissionen im Ausland.
Die regionale Energieberatung unterstützt die Bevölkerung bei der Umsetzung von nachhaltigen Massnahmen im Energiebereich.
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Die Fachstelle Umwelt Energie Mobilität empfiehlt eine neutrale Beratung bei der Regionalen Energieberatung Thun Oberland-West.
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